Herbert Dormann ist es gelungen, sich im harten Wettbewerb der großen SB-Märkte zu behaupten. Regionalität und Qualität ist Anspruch und Verpflichtung zugleich. Das Tierwohl nehme dabei eine große Bedeutung ein. Mit seinen Filialen ist der Handwerksbetrieb in allen drei Norder Stadtteilen vertreten sowie in der Berliner Freiheit in der Neuen Vahr. Im Hause Dohrmann wird Frauenförderung gelebt. Von den 68 Mitarbeitern sind 51 Frauen. Alle fünf Filialen und der Veranstaltungsservice werden von Frauen geleitet. Täglich bietet das Haus einen zuverlässigen Mittagstisch mit 800 bis 1000 Essen, besonders für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Eine weitere Säule stellt das Catering-Unternehmen dar. Die Qualität hat sich bis zu offiziellen Empfängen im Bremer Rathaus herumgesprochen. Roland-Mike Neumeyer würdigte zugleich das ehrenamtliche Engagement, das Herbert Dohrmann als Obermeister der Fleischer-Innung Bremen leistet, während er als Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes die Interessen von über 10.000 Fleischerbetrieben vertritt. „Es ist gut, dass wir so einen Unternehmer in der Region haben“ so Neumeyer. Nach den Worten von Herbert Dohrmann hätten seine Eltern den Grundstock für den Betrieb gelegt, um heute so wirtschaften zu können.
Er dankte seiner Ehefrau Regina und allen Mitarbeitern für das erfolgreiche Wirken. Das starke Frauenteam bildet eine tragende Säule seines Unternehmens, in dem alle Altersgruppen vertreten sind, zuweilen über 20 Jahre. Eine wichtige zentrale Säule stelle die Produktion in Grohn dar, in der 92 Prozent aller Produkte, die in den Verkauf kommen, in handwerklicher Qualität hergestellt werden. Geboren und aufgewachsen in Vegesack ist Herbert Dohrmann mit dem Standort Bremen-Nord eng verbunden. Kritisch setzte er sich mit ständig neuen Verordnungen und Aufgaben auseinander, die viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen würden. „Die allerbeste Politik kann nur funktionieren, wenn eine starke Wirtschaft im Hintergrund steht“. Mit der Festrede des Abends, die Bürgermeister Andreas Bovenschulte übernahm, war ein starkes Plädoyer für mehr Gemeinsamkeit verbunden. „Martin Prange hätte gute Arbeit geleistet. Solange ich Bürgermeister bin, wird es auch künftig einen Senatsbeauftragten für Bremen-Nord geben“. Für diese Aussage gab es starken Beifall. Dabei ging der Präsident des Bremer Senates auf die Kurzformel ISEK ein, die er mit den Worten „Wir wollen solidarisch kämpfen“ ergänzte. „Wenn ich nach Bremen-Nord komme, stelle ich fest, was für ein wunderbarer Teil der Norden ist. Wir gehören zusammen, ohne dass wir unsere spezifischen Interessen vernachlässigen.“ Er bezeichnete den WIR als einen unverzichtbaren bedeutenden gesellschaftlichen Verein, der die Interessen der Region wahrnehme. Zu den Mitgliedern zählen viele wirtschaftlich erfolgreich agierende Unternehmen, auch auf internationaler Ebene. Bovenschulte lobte das Bemühen der Region Bremen-Nord, den Strukturwandel zu bewältigen und sich nicht dem Schicksal zu ergeben. Ein gutes Zeichen wären allein 50 Betriebe, die sich auf dem Vulkan-Gelände angesiedelt hätten, aber auch kleine und mittlere Unternehmen im Industriepark, während im Gesundheitspark in Lesum Wohnen und Arbeiten eine Einheit bilden. Ein weiteres positives Signal würde das neue geplante Quartier am Hafen sein. Baugenehmigungen müssen schneller erteilt werden. Daher sei eine bessere Verzahnung in den Abteilungen des Bauamtes erforderlich. Der geplante Berufsbildungscampus auf dem BWK Gelände sei notwendig. Und eine Stärkung des ÖPNV auf der Schiene mittels eines dritten Gleises bei einer 15-minütigen Taktung sei ein weiteres Ziel. Zuvor hatte WIR-Vorsitzender Rainer Küchen die Bedeutung von Bremen-Nord betont, wo immerhin ein Fünftel der Einwohner Bremens zu Hause sind. Nach seiner Ansicht würde der Norden in seiner gesamten Bedeutung für die Stadtgemeinde unterschätzt. Mit dem ISEK-Plan gäbe es klare Zielsetzungen, wie es weitergehen könnte. Jetzt gehe s um die Umsetzung.
Den WIR-Unternehmenspreis 2019 konnte Herbert Dohrmann entgegennehmen. Unser Bild zeigt den diesjährigen Preisträger mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte (links) und den WIR-Vorsitzenden Rainer Küchen (rechts). FOTO: TH