Gewerbeflächenpolitik für Bremen-Nord braucht mehr Schwung

WIR fordert bessere Einbindung in das Gewerbe-Entwicklungsprogramm 2030

Aktuell beschäftigt sich die Bremer Politik mit der Aufstellung des Gewerbe-Entwicklungsprogramms 2030 (GEP), denn Bremen hat weiterhin Bedarf an Gewerbeflächen. Der Wirtschafts- und Strukturrat Bremen-Nord (WIR) erwartet davon konkrete Aussagen zur qualitativen und quantitativen Weiterentwicklung der Gewerbegebiete im Bremer Norden als wichtige Weichenstellung der Wirtschaftsstrukturpolitik für den nördlichsten Stadtbezirk. Die bisherige Gewerbeflächenentwicklung im Bremer Norden sieht der WIR als unzureichend an.

Das 2019 vom Senat verabschiedete Integrierte Struktur- und Entwicklungskonzept für den Bremer Norden (ISEK) kommt zum Ergebnis, dass die Themen „Arbeitslosigkeit“ und „Arbeitsplätze vor Ort“ zu den Problemzonen gehören, die strukturelle Defizite mit Interventionsbedarf darstellen. Gleichzeitig zählt ISEK das Thema „Gewerbeflächen“ zu den Chancen, die es in Bremen Nord zu verstärken gilt. „Die so beschriebene Situation besteht ebenso unverändert, wie der daraus resultierende Handlungsbedarf“, betont Rainer Küchen, Vorsitzender des WIR.

Unternehmen für die Region gewinnen

Die aktuelle Arbeitslosenzahl liegt im Bremer Norden über 13 Prozent, ist damit höher als in Bremen und etwa doppelt so hoch wie der bundesdeutsche Durchschnitt. Hinzu kommt die lange bekannte Strukturschwäche, nach der die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze bezogen auf die Einwohnerzahl im Bremer Norden deutlich unterdurchschnittlich ist. „Gerade in unserem Stadtbezirk besteht die offensichtliche Notwendigkeit, zukunftsorientierte Rahmenbedingungen für Gewerbeansiedlungen zu schaffen, um Unternehmen und damit Arbeitsplätze für diese Region zu gewinnen“, verdeutlich Bernhard Wies, Vorstandsmitglied und Pressesprecher des WIR.

Dabei geht es dem WIR um das gesamte Gebiet Bremen-Nord. Der seitens der Politik immer wieder gern gebrachte Hinweis auf Gewerbeansiedlungen im Industriepark-West bei den Stahlwerken reicht aus Sicht des WIR bei weitem nicht aus. Er will außerdem, dass der in den nächsten Jahren erfolgende Ringschluss A 281 mit dem Wesertunnel als Treibsatz für die Gewerbeflächenentwicklung in ganz Bremen-Nord genutzt wird.

Wie geht es weiter mit der möglichen Erweiterung des Gewerbegebietes Steindamm? Was wird aus dem Science Park neben der Jacobs University? Wie soll sich die Neuansiedlung von Betrieben neben dem Campus-Projekt auf dem BWK-Areal entwickeln? Wann wird in Rekum das möglich, was nur wenig weiter mit dem Gewerbegebiet Steller Heide in Schwanewede bereits ermöglicht wurde? Das sind einige Fragen, die der WIR im Zusammenhang mit der Entwicklung der Gewerbeflächen im Bremer Norden aufwirft.

Mit Blick auf das jetzt entstehende GEP 2030 strebt der WIR an, den Bremer Norden mit seinen spezifischen und in ISEK skizzierten Anforderungen konkret zu berücksichtigen. Ziel sollte dabei sein, eine Zukunftsstrategie mit entsprechender Umsetzungsplanung für das künftige Gewerbegebietsmanagement Bremen-Nord zu entwickeln.